Martin Niemöller

Von J.D. Noske / Anefo – Nationaal Archief, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=28946076

Als die Nazis die Kommunisten holten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie mich holten,
gab es keinen mehr,
der protestieren konnte.

Zitiert nach: https://martin-niemoeller-stiftung.de/martin-niemoeller/als-sie-die-kommunisten-holten

14.01.1892, Lippstadt – 06.03.1984, Wiesbaden

Hintergrund

Martin Niemöller war evangelischer Theologe und U-Boot-Kommandant im Ersten Weltkrieg. Nach 1918 wandte er sich dem Pfarrdienst zu. Zunächst begrüßte er als nationalkonservativ geprägt Hitlers Machtübernahme, wandte sich aber bald entschieden gegen die Gleichschaltung der Kirche.

Verfolgung und Widerstand

Niemöller war Mitbegründer der Bekennenden Kirche, die sich gegen die Vereinnahmung des Protestantismus durch das NS-Regime stellte, ganz im Gegensatz zu den Deutschen Christen. Seine Predigten, in denen er das Führerprinzip und staatliche Willkür kritisierte, führten 1937 zu seiner Verhaftung.

Er verbrachte sieben Jahre als persönlicher Gefangener Hitlers in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Dachau.

Nach 1945

Nach dem Krieg setzte sich Niemöller für Frieden, Versöhnung und Abrüstung ein. Er wurde zu einer wichtigen Stimme der deutschen Nachkriegsöffentlichkeit und prägte das berühmte Schuldbekenntnis über das Schweigen der Kirche im Dritten Reich.