Henning von Tresckow

Porträt Henning von Tresckow in Uniform
Von Bundesarchiv, Bild 146-1976-130-53 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5482859

„Das Attentat muß erfolgen, coûte que coûte [Anm.: französisch für ,Koste es, was es wolle’]. Sollte es nicht gelingen, so muß trotzdem in Berlin gehandelt werden. Denn es kommt nicht mehr auf den praktischen Zweck an, sondern darauf, daß die deutsche Widerstandsbewegung vor der Welt und vor der Geschichte unter Einsatz des Lebens den entscheidenden Wurf gewagt hat. Alles andere ist daneben gleichgültig.“

Henning von Tresckow: Briefe an Stauffenberg, Juli 1944

10.01.1901, Magdeburg – 21.07.1944, Białystok

Hintergrund

Henning von Tresckow entstammte einer preußischen Offiziersfamilie. Als späterer Generalstabsoffizier hatte er schon früh Vorbehalte gegen die Kriegsvorbereitungen Hitlers und erhoffte sich eine selbstbewusste Opposition der Wehrmacht gegen die nationalsozialistischen Organisationen wie SS, SA und Gestapo. Trotz der zunehmenden Abwendung vom Nationalsozialismus und des Selbstverständnisses als im Widerstand befindlich, war er dennoch auch in der ersten Zeit des Zweiten Weltkriegs als auf Hitler vereidigter Offizier an wesentlichen Kriegsoperationen beteiligt.

Widerstand und Tod

Tresckow erhielt aufgrund seiner hohen Stellung im Generalstab immer weitere Einblicke in die Kriegsführung und Absichten unter Hitler, die sich als wertvoll für die nun neu geknüpften Kontakte zum militärischen Widerstand erwiesen. Mit der Zeit reifte auch angesichts der Geschehnisse im tatsächlichen Vernichtungskrieg im Ostfeldzug der Entschluss, dass man sich Hitlers mit einem Attentat entledigen müsse, nicht zuletzt dank der Einsicht, dass er selbst als Handelnder im Namen des Regimes verbrecherische Schuld auf sich geladen hatte.

So drängte er auch auf das Attentat am 20. Juli 1944, dass ebenso wie die vorangegangenen scheiterte. Nach dem Bekanntwerden des Fehlschlags nahm Tresckow sich an der Ostfront das Leben, um seine Mitverschwörer zu schützen und weitere Verhaftungen zu verhindern.