18.11.1928, Dortmund – 23.10.2004, Frankfurt am Main
Hintergrund
Herbert Adler, genannt „Ricky“, war ein Angehöriger der Sinti und Roma, die ebenso zu den ausgegrenzten Gruppen wie Juden und Jüdinnen, Homosexuellen oder Menschen mit Behinderung vom NS-Regime unterdrückt, verfolgt und ermordet wurden.
Verfolgung
Im Frühjahr 1941 wurde die Familie Adler in das Internierungslager in der Dieselstraße in Frankfurt gebracht. Dort lebten sie unter schwierigen Bedingungen, und der Schulbesuch war den Kindern untersagt. Am 15. August 1942 erlitt Rickys jüngerer Bruder Rolf bei der Zwangsarbeit einen schweren Unfall, den er nicht überlebte.
1943 wurde die Familie nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort verlor Ricky seine Eltern und mehrere Geschwister.
Er selbst wurde später in verschiedene Konzentrationslager verlegt, darunter Oranienburg, Buchenwald und Ravensbruck. Gegen Kriegsende wurde er auf dem Weg nach Dachau von russischen Soldaten befreit.
Nach 1945
Nach dem Krieg kehrte Herbert Adler nach Frankfurt zurück, fand einige überlebende Familienmitglieder wieder und baute sich ein neues Leben auf. Er engagierte sich im Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und war Ehrenmitglied im Vorstand.
Am 23. Oktober 2004 verstarb er in Frankfurt am Main im Alter von 76 Jahren.