Friedrich Dessauer

Von unbekannt – Büro des Reichstags (Hg.): Reichstags-Handbuch 1932, VII. Wahlperiode, Verlag der Reichsdruckerei, Berlin 1932, PD-§-134, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=5027766

19.07.1881, Frankfurt am Main – 16.02.1963, Freiburg (Schweiz)

Hintergrund

Friedrich Dessauer war Physiker, Unternehmer und Politiker. Er forschte früh an der medizinischen Anwendung der Röntgenstrahlen und setzte sich in seiner Arbeit insbesondere für eine Vermittlung von Wissenschaft mit dem katholischen Milieu ein. Darüber hinaus trat er in Frankfurt als sozial engagierter Unternehmer auf, der schließlich als Abgeordneter des Zentrum erstmals in den Reichstag einzog.

Verfolgung und Widerstand

In der Partei Zentrum galt er als Vertreter eines linksgerichteten Flügels und Dessauer positionierte sich schon vor 1933 gegen den Nationalsozialismus. So wandte er sich auch fraktionsintern gegen die Zustimmung zum Ermächtigungsgesetz 1933, folgte dann aber doch mit seiner Zustimmung der Fraktionslinie. Allerdings wurde er im Sommer 1933 in sogenannte Schutzhaft genommen und war damit der Repression durch das NS-Regime direkt ausgesetzt. Nach seiner Entlassung wurde er dennoch von der Universität beurlaubt und sah sich weiteren Attacken seitens der SS ausgesetzt, denen er sich im Mai 1934 durch Emigration in die Türkei entziehen konnte. Während seiner Flucht wurde auch er im Rahmen der Anwendung des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in den vorzeitigen Ruhestand versetzt, so dass er ab 1937 dem Ruf der Universität Freiburg (Schweiz) folgte und dort seine Arbeit fortsetzte.

Nach 1945

Nach dem Krieg nahm Dessauer 1951 seine Lehrtätigkeit in Frankfurt wieder auf und engagierte sich im Wiederaufbau der Forschung und für eine friedliche Nutzung der Wissenschaft.