01.07.1907, Halle (Saale) – 03.09.1980, Wiesbaden
Hintergrund
Fabian von Schlabrendorff war Jurist und Offizier aus einer preußischen Beamtenfamilie. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft trat er in den Justizdienst ein und wurde später Adjutant von Oberst Henning von Tresckow im Heeresgruppenkommando Mitte.
Verfolgung und Widerstand
Schlabrendorff gehörte zum engeren Kreis des militärischen Widerstands. Gemeinsam mit Tresckow bereitete er mehrere Attentatsversuche auf Hitler vor, darunter ein missglückter Bombenanschlag im März 1943 während eines Frontbesuchs des Diktators. Nach dem Scheitern des Umsturzes vom 20. Juli 1944 wurde er verhaftet, gefoltert und vor den Volksgerichtshof gestellt. Nur der Tod Roland Freislers, der als Präsident des Volksgerichtshofs die Attentäter rasch aburteilte, ermöglichte von Schlabrendorff schließlich freigesprochen zu werden und damit der Hinrichtung zu entgehen. Er wurde dennoch bis Kriegsende im Konzentrationslager interniert.
Nach 1945
Nach Kriegsende wirkte Schlabrendorff als juristischer Berater der US-Militärregierung, später als Richter am Bundesverfassungsgericht. So nahm auch er in der frühen Bundesrepublik unter anderem mit seinem Buch „Offiziere gegen Hitler“, das bereits 1946 erschienen war, eine prägende Rolle in der Rezeption des Widerstands im Dritten Reich ein.