Riedberg zeigt Haltung: Diskussion über Widerstand und Verfolgung in der NS- Zeit und unsere Demokratie heute

Andreas Altmeyer, der vor dem sitzenden Publkum einen Vortrag hält.
Christiaan Vink

Unter dem Titel „Riedberg zeigt Haltung. Für Demokratie, gegen das Vergessen.“ hatte unsere Grünen-Ortsbeiratsfraktion Kalbach-Riedberg am 16.11.2025 ins Centre for Dialogue eingeladen. Angeregt durch viele Straßennamen im Stadtteil, die Widerständige und Verfolgte des NS-Regimes würdigen, sollte der historische Hintergrund und seine Bedeutung für heute in den Blick genommen werden.

Der Historiker Thomas Altmeyer vom Studienkreis Deutscher Widerstand 1933–1945 gab dazu einen anschaulichen Überblick. Er stellte Formen und Akteur*innen des Widerstands jenseits der bekannten Namen um Stauffenberg oder die Weiße Rose vor und zeigte anhand einzelner Biografien, wie vielfältig die Motive waren – politische Überzeugung, religiöse Bindungen oder persönliche Empörung über Unrecht. Altmeyer schloss mit den mahnenden Worten des Widerstandskämpfers Peter Gingold: „1933 wäre verhindert worden, wenn alle Gegner der Nazis ihren Streit untereinander zurückgestellt und gemeinsam gehandelt hätten. […] Für alle zukünftigen Generationen gibt es keine Entschuldigung mehr, wenn sie den Faschismus nicht verhindern!“

In der anschließenden Pause informierten sich die Gäste an Postern über die in den Riedberger Straßennamen gewürdigten Personen. Die übersichtlichen Steckbriefe waren im Rahmen einer früheren Veranstaltung von Schüler*innen erstellt worden.

Im abschließenden Austausch wurde lebhaft – teils auch besorgt – über Parallelen zur Gegenwart diskutiert. Mehrere Wortmeldungen betonten die Sorge, dass der demokratische Rechtsstaat autoritären Tendenzen nicht entschieden genug entgegentrete. Umso wichtiger sei es, dass jede und jeder im eigenen Umfeld Haltung zeige und sich für demokratische Werte und ein respektvolles Miteinander einsetze.

Zurück blieb der Eindruck eines Abends, der nicht nur informierte, sondern bewegte. Die Veranstaltung machte deutlich, wie zentral es ist, die Geschichten des Widerstands wachzuhalten – gerade in Zeiten, in denen demokratische Grundwerte unter Druck geraten.